Mindestbestellmenge: Fall einer letzten Schranke

Autor: Zsolt Tarjányi, Rigoli s.r.l.

Wir glauben, dass es für flexible Verpackungen noch einen großen, bisher unentdeckten Markt gibt, der sich hinter der mysteriösen Schranke „Mindestbestellmenge“ verbirgt.

Verantwortlich für diese Schranke sind die Anforderungen konventioneller, nichtdigitaler Druckverfahren. Zu diesen (technikbedingten) Anforderungen gehören u. a. Platten-/Zylindervorbereitung, Kalibrierung, Rüstzeit usw.

Die Mindestbestellmenge kann als Renditegarantie für die anfänglichen Druckeinrichtungskosten gelten. Beim Digitaldruck entstehen diese Kosten nicht oder sind unbedeutend, sodass die Mindestbestellmenge bei 1 oder geringfügig darüber liegt. Und das bringt enorme Chancen!

Doch wie lässt sich das in der Praxis umsetzen? Beispiel: individualisierte Zuckertütchen für eine Messe oder ähnliche Veranstaltung. Selbst für eine gut besuchte Messe oder eine riesige sizilianische Hochzeit würden wohl nicht mehr als ein paar tausend Tütchen gebraucht.

Zuckertütchen werden normalerweise mit Füllmaschinen hergestellt, die Verpackungsmedien einer Breite von bis zu einem Meter verarbeiten können. In der konventionellen Produktion erfolgt der Druck auf Flexodruckmaschinen, deren Platten in dieser Breite ca. 150 Euro pro Farbe kosten.

Rüsten und Zeitaufwand sind beim Flexodruck relativ hoch, die Verbrauchsmaterialien dagegen günstig. In einem Stückpreisdiagramm ergibt dies einen mit zunehmender Gesamtmenge abnehmenden, hyperbolischen Trend. Beim Digitaldruck ist der Stückpreis dagegen konstant.

Eine Kalkulation mit den Praxis-Verbrauchswerten über 12 Monate für eine MVZ1000-Digitaldruckmaschine mit vier Farben ergibt ein beeindruckendes Ergebnis. Die wichtigsten Erkenntnisse:

  1. Die Mindestbestellmenge für eine entsprechende Flexodruckserie beträgt 100 kg Substrat. Zuckertüten bestehen normalerweise aus Material eines Gewichts von 45 g/m² und 100 kg entsprechen einer Fläche von ca. 2200 m². Das sind 300.000 Standardtütchen mit 5 Gramm bzw. 150 10-kg-Kartons mit jeweils 2000 5-g-Tütchen oder 2500 4-g-Tütchen.
  2. Das Stückpreisdiagramm ergibt bei einer Mindestbestellmenge von 100 kg fast doppelt so hohe Kosten für den Flexodruck wie für den Digitaldruck.
  3. Die Gewinnschwelle, an der der Flexodruck beim Stückpreis günstiger wird, liegt bei über 5000 m². Diese Menge reicht aus, um 700.000 Zuckertütchen herzustellen. Damit könnte ein Café ein ganzes Jahr lang täglich 2000 Tassen Kaffee verkaufen!

Diagramm: Druckkosten für 2500 Zuckertütchen

Die Zahlen belegen: Der Digitaldruck ist für den Zuckertütchen-Auftrag ganz klar die optimale Lösung. Die Kombination von Flexo- und Digitaldruck ist die ultimative Lösung zur flexiblen Erfüllung von Kundenanforderungen aller Art, unabhängig von der Seriengröße.

Die Kalkulation ist bei vielen anderen Anwendungen ähnlich. So gewähren die Vorteile der Druckverfahren gute Marktchancen in Bereichen, die bisher durch die Mindestbestellmenge verschlossen waren.

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